Bezirksgruppe Hannover

Bericht Workingtest „Hoch zu Ross“ Schnupperklasse

Am 19. September war es wieder soweit: Der inoffizielle Workingtest „Hoch zu Ross“ in der Wunstorfer Sandhuhle stand an.
Diesmal war ich besonders gespannt, wie das für Bali und mich so werden würde, da Bali während des Jahres manchmal nicht so große Lust auf das Apportieren hatte und dies auch deutlich gezeigt hat, sie zweimal krank war und die letzte Läufigkeit lag auch noch nicht so lange zurück.
Normalerweise sind wir in der Sandkuhle ja immer super Wetter gewöhnt, doch diesmal fing es pünktlich zur Ansprache der Richter an zu regnen. Obwohl „regnen“ es nicht so ganz trifft, überwiegend hat es geschüttet wie aus Eimern. Die Hartgesottenen haben das allerdings als „besonders hohe Luftfeuchtigkeit“ eingestuft und einige wenige Teilnehmer haben abgebrochen und sind nach Hause gefahren.
Da Ich nun eine Hündin an meiner Seite habe, die definitiv das Prinzessinnen-Gen in sich trägt und Regen von oben und nasse Untergründe eher eklig findet, war meine wichtigste Aufgabe an diesem Tag, ihr zu vermitteln, dass ich dieses Wetter supertoll finde und ich mir nichts Schöneres vorstellen kann, als mit ihr in Matsch und Regen Workingtest-Aufgaben zu lösen.
Ich glaube, ich war ziemlich überzeugend, während der Aufgaben hat sie so gut gearbeitet, wie ich das bei den Bedingungen nicht erwartet habe. Zwischen den Aufgaben hat sie allerdings mehrmals angefragt, ob ich sie nicht durch den Matsch tragen könnte.
Unsere Richter (Jennifer Hirschfeld, Bianca Wilhelms-Hansch, Günther Walkemeyer) hatten faire, und doch anspruchsvolle Aufgaben vorbereitet, die für uns Schnupperer nicht immer so ganz leicht zu lösen waren. Aber macht euch selbst ein Bild:

Aufgabe 1 Eine beschossene Markierung, Entfernung ca. 30 m, Gelände mit leichtem Bewuchs, Hund nach Aufforderung direkt auf die Markierung schicken. Danach Markierung wie zuvor, in die gleiche Richtung über alte Fallstelle hinweg, in ca. 50 m Entfernung Aufgabe 2 Wenden nach rechts und neuer Startpunkt. Es fällt eine beschossene Markierung auf einen Weg, die zunächst aber nicht geholt werden soll. Stattdessen Wendung nach rechts zu einem kleinen Suchengebiet, aus dem der Hund ein Dummy holen soll. Danach sich der Markierung wieder zuwenden und den Hund auf die Markierung schicken Aufgabe

Bei Aufgabe 2 wäre Bali liebend gern gleich auf die Markierung gegangen, aber inzwischen hat sie gelernt, dass es für sie kein Nachteil ist, dem Kommando zu folgen und darauf zu vertrauen, dass da auch ein Dummy für sie liegt.
Die Richterin hatte einige gute Tipps für mich und hat mir noch mal deutlich gemacht, worauf ich achten soll.

Aufgabe 3
Es fallen 2 Markierungen als Dublette in ca. 40 m Entfernung, beide Markierungen werden gearbeitet, Hundeführer entscheidet, ob er zuerst eins der Dummys holt oder der Hund und musste dies vorher dem Richter bekannt geben.

Aufgabe 4
Hund umsetzen um ca. 120° nach rechts mit ca. 7 m Abstand zu einem kleinen Suchengebiet mit sehr dichtem Bewuchs, auf Freigabe durch den Richter beim ersten Schicken soll der Hund ein Dummy bringen, danach ein zweites Schicken ohne Freigabe.
Auch hier wieder einige gute Ratschläge, z. B. dass ich Bali ruhig etwas enthusiastischer in die Suche schicken soll, damit sie mit mehr Schwung sucht.

Aufgabe 5
Eine beschossene Markierung fällt in ca. 30 m Entfernung in hügeliges Gelände, fällt aber nicht sichtverdeckt für den Hund, nach Freigabe wird der Hund geschickt.
Nachdem der Hund das Dummy gebracht hat, fällt eine 2. beschossene Markierung etwas weiter entfernt, aber in die gleiche Richtung, diesmal sichtverdeckt hinter einen kleinen Hügel. Hund und Hf wenden sich zunächst nach links und gehen bei Fuß ca. 10 m auf eine kleine Sandkuppe und der Hund wird von dort geschickt.

Aufgabe 6
Wendung um 180° und ca. 15 m ins Gelände zum neuen Startpunkt.
Hund wird am Startpunkt abgesetzt und Hf geht von dort einen kleinen Trampelpfad in gerader Richtung ca. 40 m ins Gelände und legt am Ende des Weges, der dort etwas steiler abfällt, ein Dummy hinter die Kuppe, aber direkt auf den Weg, so dass das Dummy für den Hund leicht zu finden ist, so wie er über die Kuppe kommt.
Hf geht zum Hund zurück, beide wenden sich nach rechts, gehen bei Fuß ca. 10 m auf eine kleine Sandkuppe und der Hund wird von dort geschickt.
Und bei dieser letzten Aufgabe habe ich echt gepennt und schlicht und einfach vergessen, mit Bali vor dem Schicken die 10 m nach rechts zu gehen. Ich habe sie von ihrem Standort losgeschickt und genau in dem Moment, als sie mit dem Dummy wieder bei mir war, fiel mir ein: Verflixt, das war doch irgendwie anders gedacht“! Ich habe mich so über mich selbst geärgert und war mir sicher, dass mit diesem Punktabzug es nicht mehr für eine Platzierung reichen würde.

Bei der Siegerehrung dann die Überraschung: Es hat sogar für den ersten Platz gereicht. Ich habe mich unheimlich gefreut und konnte es fast nicht glauben.
Aber am Wichtigsten war mir an diesem Tag, das Bali trotz der widrigen Wetterverhältnisse wirklich richtig toll gearbeitet hat. Nun bin ich sehr gespannt, wie es für uns weitergehen wird.
Ein großes Dankschön geht an die BZG für die tolle Ausrichtung des Workintests, an die Sonderleitung, die für jeden immer ein offenes Ohr und aufmunternde Worte parat hat, an alle unermüdlichen Helfer und an die Richter, die mit so vielen hilfreichen Tipps alle Teilnehmer in ihrer Entwicklung weiter bringen.

Sabine Seiche mit Annapolis Dream Bali

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