Blue eyes
…oder warum leuchten Hunde und Katzenaugen im Dunkeln?
Nicht nur dieser spannenden Frage sind wir am letzten Sonntag nachgegangen. Die niedergelassene Tierärztin Ellen Mißelke aus Stolzenau referierte auf Einladung der BZG Hannover über das Thema: „Erbliche Augenerkrankungen beim Retriever“.
Vor interessierten Hundebesitzern und einigen Vierbeinern stand Augenexpertin Frau Mißelke Rede und Antwort zu den zahlreichen Fragen der Anwesenden.
Es ging los mit der Anatomie und Physiologie des Hundeauges. Wie ist z.B. zu reagieren bei einer Verletzung am Auge? Wann muss ich spätestens einen Tierarzt aufsuchen?
Weitere interessante Informationen folgten: Wusstet ihr, dass die Verteilung von Stäbchen und Zapfen im Hundeauge prozentual anders ist als beim Menschen? Daher sieht der Hund mehr im rot-grün Schema und kann sinnvollerweise als Beutegreifer schneller hell und dunkel unterscheiden. Oder, dass die vorhandenen Reflektionskristalle in der Netzhaut dafür verantwortlich sind, dass die Hundeaugen im Dunkeln leuchten?
Nach dem lockeren ersten Seminarteil ging es nahtlos in den Bereich der Genetik über. Zu Beginn stand eine Auffrischung des Schulwissens über Vererbungslehre auf dem Plan. Ja, was war denn noch mal dominant und rezessiv?
Frau Mißelke stellte dann die Möglichkeiten der Ophthalmoskopie dar. Alles untermalt und belegt mit eindrucksvollen Fotos. Wir bekamen ausreichend Informationen zum Katarakt beim Hund oder zur progressiven Retinaatrophie (PRA). Aber auch über die ekoptische Zilie und das Makroblepharon wurde aufgeklärt. Und zwar in einer Weise, dass die medizinschen Fachbegriffe für uns alle allgemeinverständlich erläutert wurden und somit schnell ihre Schrecken verloren.
Dieses Seminar ist nicht nur Züchtern zu empfehlen, sondern auch jedem interessierten Hundebesitzer. Die Augen von uns Teilnehmern leuchteten am Ende auch noch mal auf – als das Gasthaus Asche in Schneeren das leckere Mittagessen servierte.
Vielen Dank an die Sonderleitung Günter Schmieter, der diesen abwechslungsreichen und sehr interessanten Vortrag organisiert hat. Und natürlich auch an Frau Dr. Mißelke, die so kurzweilig referierte.
Barbara Voshage